Zwischen Stellensuche und Auswahltest

Schwerin/MVPO  Im Chat Fragen zur Bewerbung klären: Mach mit beim planet-chat! 28. und 29. November 2011 auf www.planet-beruf.de

Zwischen Stellensuche und Auswahltest ist manchmal guter Rat gefragt. Diesen können sich Jugendliche bei Expertinnen und Experten der Arbeitsagentur und der Wirtschaft holen. Am 28. und 29. November 2011, können Interessierte unter www.planet-berufe.de,  täglich zwischen 14.00 und 16.00 Uhr ihre Fragen rund um das Thema „Bewerbung“ stellen.

„Jugendliche sparen viel Zeit und Nerven, wenn sie über Bewerbungsmodalitäten und übliche Vorgehensweisen voll im Bild stehen. Sie sollten die Chance nutzen und sich gute Tipps von Experten nicht entgehen lassen“, appelliert Dirk Heyden, Chef der Schweriner Arbeitsagentur.

An jedem Chat-Tag steht ein anderes Thema im Mittelpunkt:

· 28. November: Wie suche ich eine Ausbildungsstelle?

· 29. November: Wie zeige ich, was ich kann?

Am planet-chat kann teilnehmen, wer an den Chat-Terminen zwischen 14.00 und 16.00 Uhr das Portal planet-beruf.de besucht und sich unter der Rubrik: BEWERBEN » Expertentipps & Erfahrungen » planet-chat für den Chat anmeldet. Nach der Registrierung gelangt man in den Chatroom und kann seine Fragen stellen. Die Fragen und Antworten jedes Chat-Tages werden protokolliert. Sie können auch außerhalb der Chat-Zeiten nachgelesen werden.

MVPO Schwerin red/nmp

Themenchat

Schwerin/MVPO  Warum fühle ich mich so schwach und antriebslos ?

Themenchat am Montag, 28. November 2011, von 18.00-19.00 Uhr unter www.selbsthilfe-mv.de

“Meine Chemotherapie liegt bereits ein halbes Jahr zurück und eigentlich bin ich auf dem aufsteigendem Ast und doch merke ich immer wieder, dass ich Momente habe, wo ich am Morgen nach dem Aufstehen mich gleich wieder ins Bett legen möchte oder mir Tag für Tag und das bereits über einen längeren Zeitraum, der Antrieb fehlt, ich fühle mich einfach kraftlos…“ Kennen sie das auch? Wie sind ihre Erfahrungen?

Kati Namislow-Schmidt hat sich selbst und auch vielen Betroffenen Kraft und neue Stärke für ein Leben mit und nach der Diagnose Krebs geben können. Sie möchte sich in diesem Themenchat mit Betroffenen und Interessierten austauschen.

AIDS – eine unterschätzte Gefahr?

Themenchat unter www.selbsthilfe-mv.de am Dienstag, 29. November 2011, von 17.00 bis 18.30 Uhr

Auch in Deutschland steigen die Zahlen der positiven HIV-Erstdiagnosen an. Das muss nicht sein. Aufklärung ist weiterhin notwendig. Immer wieder tauchen ungeklärte Fragen auf.

Wir sind da, um diese Fragen zu beantworten. Unter anderem Fragen zu Sexualität, Infektionsrisiken, Schutzmöglichkeiten, Test und Leben mit HIV.

Die fachlich geschulten Mitarbeiterlnnen des Aids Centrum Marianne Harder und Tom Scheel bieten Ihnen und Euch in unserem Themenchat Beratung zu Safer Sex, Übertragungswege, HIV-Antikörpertest, Testsicherheit und Postexpositionsprophylaxe (PEP) an.

Wenn sie eine Selbsthilfe-Gruppe gründen wollen bzw. eine Aktion zum Thema HIV und AIDS planen, erhalten sie ebenfalls Tipps und Anregungen.

Wege aus dem krankhaften Übergewicht

Themenchat unter www.selbsthilfe-mv.de am Donnerstag, 01. Dezember 2011,  von 20.00 bis 21.00 Uhr

Dicke Menschen sind undiszipliniert, willenlos und eigentlich selber schuld. So das gängige Vorurteil, das immer wieder aufs Neue bestätigt wird, wenn man die Betroffenen auf der Straße einen Hamburger verschlingen sieht. Was man in der Regel nicht sieht: die Scham der Übergewichtigen, wenn die Kalorienbombe im Magen liegt, die Scham darüber, dass sie dem Essen wieder einmal nicht widerstehen konnten.

Die Schwerinerin Simone Sommer wurde 2006 operiert und lebt seit dem mit dem Magen – Bypass. „Um die Kostenübernahme habe ich fast 2 Jahre gekämpft und weiß daher, wie nervenaufreibend und frustrierend dieser Kampf sein kann. Sehr viel haben mir in dieser Zeit Kontakte zu Gleichgesinnten geholfen“, so Frau Sommer.

Inzwischen hat sich Lebensqualität Frau Sommers enorm verbessert und sie kann wieder aktiv am Leben teilnehmen, Sport treiben und die Schmerzen im Rücken und in den Beinen sind erträglich geworden. Das Gewicht hat sich enorm verringert, der Body-Mass-Index (BMI) hat sich von fast 45 auf 24 verringert.

Wenn Sie Ansprechpartner und Gleichgesinnte suchen, steht Ihnen Frau Sommer in diesem Themenchat für Fragen zur Verfügung.

MVPO Schwerin red/nmp 

FDP: Landesvorstand mit neuem Gesicht – mehr kommunalpolitischer Einfluss an der FDP-Landesspitze

Schwerin/MVPO  Zu den Ergebnissen des außerordentlichen FDP-Landesparteitages erklärt der Generalsekretär der FDP Mecklenburg-Vorpommern, Thomas HELDBERG (Foto):

 Der Schwerin FDP-Bundestagabgeordnete Christian Ahrendt wurde auf einem spannenden FDP-Landesparteitag zum Landesvorsitzenden wiedergewählt. Er hatte anders als erwartet keinen Gegenkandidaten. Als neue Stellvertreter stehen ihm der Wismarer Stadtfraktionsvorsitzende René Domke sowie der Rostocker Stadtvertreter Dr. Rolando Schadowski zur Seite. Auch in anderen Funktionen kam es zu Neubesetzungen. Neuer Generalsekretär ist der Fraktionsvorsitzende im Kreistag Ludwigslust-Parchim Thomas Heldberg. Er übernimmt damit die Aufgabe seines Vorgängers Hagen Reinhold, der zukünftig als Schatzmeister für die Finanzen des Landesverbandes zuständig ist.

Daniel Bohl (NWM), Katja Wolter (HGW), Enrico Komning (MSP), Sebastian Bergs (HRO), David Wulff (HGW), Christian Bartelt (OVP), Mogens Brattig (UER), Bernd Lange (OVP) sowie Stefan Giersberg (DBR) komplettieren als Beisitzer den neuen 15-köpfigen Landesvorstand, dem auch der Ehrenvorsitzende und ehemalige Sozialminister Dr. Klaus Gollert angehört.

Das Gesicht des Landesvorstandes hat sich durch fünf neue Mitglieder und veränderte Positionsbesetzungen gravierend verändert. Durch die Besetzung bekommt die kommunalpolitisch sehr aktive Basis deutlich mehr Einfluss im neuen FDP-Landesvorstand. Bereits in der Aussprache auf dem Parteitag kamen Forderungen auf, diesen wichtigen Bereich wieder stärker in den Fokus zu rücken. Die Delegierten folgten zudem dem Vorschlag des Landesvorstandes, als Resonanz auf das schlechte Abschneiden bei der Landtagswahl, landesspezifische Grundsatzthesen für eigenständige liberale Politik zu erarbeiten. Die viertgrößte politische Partei im Nordosten will herausstellen, was Liberalismus in Mecklenburg-Vorpommern heute bedeutet, wie die Menschen im Land gut zwanzig Jahre nach der Deutschen Einheit den zentralen Wert der Freiheit definieren und welche Schlüsse die FDP daraus für ihr politisches Angebot ziehen sollte.

MVPO Schwerin red/nmp

UN Klimakonferenz in Durban (COP 17): WWF fordert Weiterführung des Kyoto-Protokolls und Mandat für umfassendes Klimaschutzabkommen

Durban/Berlin/MVPO  Ab morgen verhandeln im südafrikanischen Durban Vertreter von über 190 Staaten auf der UN-Klimakonferenz, um ein globales Klimaschutzabkommen auf den Weg zu bringen. "Es liegt ein steiniger Weg vor uns", so die Einschätzung von Regine Günther vom WWF Deutschland. "Der internationale Klimaschutz darf nicht in die Zeiten der Unverbindlichkeit zurückfallen. Das Kyoto-Protokoll muss erhalten bleiben und es muss die Basis für ein umfassendes verpflichtendes Nachfolgeabkommen gelegt werden."

Die Vertragsstaaten sollten sich in Durban auf eine zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls verständigen. Darüber hinaus gilt es, den Weg zu ebenen, um bis zum Jahr 2015ein neues rechtlich Klima-abkommens aller Staaten zu starten. Neben den Industrieländern müssen perspektivisch auch die Schwellenländer verbindliche Emissionsreduktionszusagen leisten. Wichtig sei darüber hinaus, dass die Emissionsreduktionsziele keinesfalls hinter die Zusagen der Vertragsstaatenkonferenz von Cancún im vergangenen Jahr zurückfallen.

Ein wichtiges Signal hinsichtlich der Ernsthaftigkeit der Industrieländer in den Verhandlungen wird die Ausgestaltung des Grünen Klimafonds sein, der in Cancun beschlossen wurde. Ein genauer Fahrplan, wann der Fonds seine Arbeit aufnehmen und wie er finanziert werden soll, steht in Durban auf der Tagesordnung. Als Finanzierungsquellen setzt sich der WWF für eine Finanztransaktionssteuer und für eine Bepreisung der Flug- und Schiffsemissionen ein. Bis 2020 sollen 100 Milliarden US-Dollar jährlich von den Industrieländern zu Unterstützung der Entwicklungsländer bereitgestellt werden.

Weitere Forderungen des WWF richten sich auf den Stopp der Entwaldung bis 2020 sowie auf wirksame Maßnahmen zur Anpassung der Entwicklungsländer an die Folgen des Klimawandels. Der Spitzenwert der globalen Emissionen müsse spätestens bis 2015 erreicht sein. Bis 2050 müsse der Ausstoß von schädlichen Klimagasen um mindestens 80 Prozent reduziert werden, um den durchschnittlichen globalen Temperaturanstieg weit unter zwei Grad Celsius zu halten.

MVPO News red/nmp

Internationaler Klimaschutz am Scheideweg: Durban muss Ergebnisse bringen, Deutschland voranschreiten

Berlin/MVPO  „Der internationale Klimaschutz steht am Scheideweg. In Durban wird entschieden, wohin die Welt steuert: Entweder in künftige Klimakatastrophen oder in eine verantwortungsvolle Zukunft mit weniger Umweltzerstörung“, sagte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), anlässlich der morgen beginnenden Weltklimakonferenz in Südafrika. Um den Klimawandel zu begrenzen müsse auf der Konferenz zumindest ein Kyoto-Nachfolgeabkommen vereinbart werden, forderte Weiger. Außerdem müsse sich Europa verpflichten, seine Klimagase bis 2020 um mindestens 30 Prozent zu verringern.

„Nur ein Kyoto-Nachfolgeabkommen kann garantieren, dass es auch in Zukunft internationale verbindliche Ziele für den Klimaschutz gibt“, so die BUND-Expertin für internationale Klimapolitik, Ann-Kathrin Schneider. „Die Mächtigen der Welt dürfen ihre Augen nicht länger vor zunehmenden Dürren und Stürmen, schwindenden Gletschern und dem steigenden Meeresspiegel verschließen“, sagte Schneider.

Besonders makaber sei, dass Deutschland ausgerechnet in der Woche vor dem Durban-Weltklimagipfel die europäischen Energiesparziele aufgeweicht habe. „Zwischen Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Umweltminister Norbert Röttgen scheinen beim Thema Klimaschutz Welten zu liegen. Rösler hat sich gegen die Vorschläge aus Brüssel zum Energiesparen gestellt, von Merkel kommt nichts als ein großes Schweigen und Bundesumweltminister Röttgen wird bei seinen Bemühungen, in Europa strengere Klimaziele durchzusetzen, allein gelassen“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Bundesumweltminister Röttgen dürfe auf keinen Fall mit leeren Händen nach Durban fahren. Deutschland müsse vorher ein klares Bekenntnis zu einer zweiten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls abgeben und die anderen EU-Staaten dabei mitziehen. Die Bundesregierung müsse bei der Bekämpfung der Klimakrise ein ebenso großes Engagement zeigen wie bei der Finanzkrise, forderte Weiger. 

MVPO News red/nmp

Rückepferde sind Sinnbild für naturnahe, nachhaltige Waldwirtschaft

Schlemmin/MVPO  "Pferde sind allerorts beliebt und wie kaum ein anderes Arbeitsmittel im Wald Sinnbild für die naturnah durchgeführte, nachhaltige Waldwirtschaft", sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus (SPD, Foto) heute in Schlemmin (Landkreis Vorpommern-Rügen) anlässlich der Fachtagung der Landesforstanstalt "Rückepferde in der naturnahen Waldbewirtschaftung".

Ein wachsender Kreis von Forstleuten und Waldbesitzern stehe dem Einsatz von Rückepferden in Verbindung mit einer pfleglichen naturnahen Forstwirtschaft positiv gegenüber. Dabei handelt es sich oft um eine Kombination von Pferd und Maschine. Beide müssen nach Auffassung des Ministers keine Gegensätze sein, sondern können sich sehr sinnvoll ergänzen. "Pferdeeinsatz kann unter bestimmten Rahmenbedingungen durchaus zu einer Leistungssteigerung von Forstmaschinen beitragen", sagte Backhaus. Zu den vorrangigen Einsatzbereichen von Pferden im Forstbetrieb zählen Rücke- und Hilfsleistungen im Holzeinschlag schwächerer Dimensionen, Bodenvorbereitung in Verbindung mit der Waldverjüngung sowie Transportleistungen.

Für die Landesforstverwaltung ist der Schutz der Böden als maßgebliche Produktionsgrundlage schon seit Jahren von besonderer Bedeutung. So wurde bereits mit dem Programm "Naturnahe Forstwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern" aus dem Jahr 1995 festgelegt, empfindliche Waldböden im Rahmen der Holzernte nicht mehr flächig mit Maschinen zu befahren, sondern Maschinenarbeit auf spezielle Rückegassen zu begrenzen. Dieser Ansatz wurde mit einer im Jahr 2004 herausgegebenen Richtlinie zur "Feinerschließung im Landeswald M-V" konkretisiert.

"Neben dem Bodenschutz liegt ein weiterer wichtiger Vorteil der Pferderückung in der Pfleglichkeit der Arbeit für den Bestand. Diese ergibt sich insbesondere durch die große Wendigkeit des Pferdes", sagte Minister Backhaus.

Der Vorteil könne aber nur dann zum Tragen kommen, wenn beim Holzeinschlag eine saubere Schlagordnung eingehalten wird sowie darüber hinaus eine gute Abstimmung zwischen Gespannführer und Pferd gegeben ist.

MVPO Schlemmin red/nmp

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Neuer Asphalt von Severin bis Domsühl

Ludwigslust-Parchim/MVPO  Am Montag (28.11.2011) beginnen mit der Sanierung eines Durchlasses die Bauarbeiten zur Deckenerneuerung auf der Bundesstraße 321 von Severin bis zum Abzweig Domsühl (Landkreis Ludwigslust-Parchim). "Nach Abschluss der Bauarbeiten kann die Fahrbahn wieder sicherer befahren werden", sagte Infrastrukturminister Volker Schlotmann.

Die Fahrbahn erhält auf einer Länge von rund 2,3 Kilometern von Severin bis zum Abzweig Domsühl neuen Asphalt. Im zweiten Quartal 2012 soll die Strecke von Severin nach Domsühl komplett fertig sein. Die Kosten in Höhe von 410.000 Euro übernimmt der Bund.

Bereits im Mai dieses Jahres wurde die Fahrbahn von Friedrichsruhe bis Severin auf rund 3,5 Kilometern erneuert.

 MVPO Ludwigslust-Parchim red/nmp

Justiz schätzte rechte Terrorzelle als „Einzeltäter“ ein – konkrete Hinweise auf Waffenbeschaffung im Untergrund bereits 1998

Hamburg/MVPO  Bei der Einschätzung des thüringischen Neonazi-Trios hat offenbar auch die Justiz schwere Fehler gemacht.

So war die Staatsanwaltschaft Gera 1998 nach einer Prüfung zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich bei den untergetauchten Rechtsextremisten Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe nur um „ein loses Geflecht von Einzeltätern“ handle, die „Straftaten weder für noch im Namen bestimmter Gruppierungen oder gar einer eigens gegründeten Gruppierung“ begingen. Die Ermittlungsbehörde sah keinen Anlass, ein Verfahren wegen „Bildung einer terroristischen Vereinigung“ einzuleiten. Am 4. März 1999 übermittelte das Bundeskriminalamt diese Einschätzung auch an die Bundesanwaltschaft, die sich der Bewertung aus Gera anschloss und ebenfalls keinen Anlass sah, die Ermittlungen wegen Terrorverdachts an sich zu ziehen.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Bundestag, Thomas Oppermann, sieht darin ein eklatantes Versagen. „Der Staat hat den Rechtsextremismus fundamental unterschätzt“, so Oppermann. „Mit einer solchen Haltung kann man nicht erkennen, was man sieht.“

Dabei hatten die Sicherheitsbehörden bereits 1998 konkrete Hinweise darauf, dass sich das thüringische Trio im Untergrund bewaffnen wollte. So schickte der Brandenburger Verfassungsschutz im September 1998 mehrere Meldungen nach Sachsen, Thüringen und an das Bundesamt für Verfassungsschutz, wonach der V-Mann „Piato“ berichtet habe, dass ein sächsischer Neonazi gerade dabei sei, Waffen für Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe zu beschaffen. Mit den Waffen habe das Trio „weitere Überfälle“ begehen wollen; zudem hätte man erwogen, sich mit „geliehenen“ Pässen abzusetzen.

Unterdessen werden neue Ermittlungsdetails bekannt: So ist es den Fahndern gelungen, eine zweite DVD des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ in Teilen lesbar zu machen, die in den Trümmern von Zwickau gefunden worden und mit „Fortsetzung“ betitelt war. Der Datenträger enthält aber offenbar keine neuen Bekenntnisse, sondern lediglich Mitschnitte von TV-Sendungen, die über die Mordserie an neun Einwanderern berichtet hatten. Bei dem Beschuldigten André E., der am vergangenen Donnerstag festgenommen wurde, fanden die Ermittler 3800 Euro. Außerdem gehen Polizei und Staatsanwaltschaft Hinweisen nach, wonach die drei Neonazis regelmäßig Sommerurlaub gemacht hätten, etwa auf der Ostseeinsel Fehmarn.

MVPO News red/nmp

Nur jeder Dritte mit psychischer Störung erhält eine Behandlung – Psychiatrieprofessor warnt vor Vermengung von Burn-out und Depression

München/MVPO  Höchstens ein Drittel der Menschen, die an einer seelischen Störung leiden, wird nach Expertenschätzung auch tatsächlich behandelt.

Der Dresdener Psychologieprofessor Hans-Ulrich Wittchen sagte dem Nachrichtenmagazin FOCUS, dies gelte auch für Deutschland. Wittchen berief sich auf eine von ihm geleitete Studie, bei der die Häufigkeit psychischer und neurologischer Defekte in den 27 EU-Staaten, der Schweiz, Norwegen und Island erhoben wurde. Der Untersuchung zufolge wiesen 38 Prozent der Bevölkerung ein entsprechendes Leiden auf. Alleine 61,5 Millionen Menschen in Europa litten an einer Angststörung. Auf weitere 30,3 Millionen treffe die Diagnose Depression zu, wozu Wittchen auch die meisten Fälle des Burn-out-Syndroms zählt. Eine "Modediagnose" wie Burn-out könne Menschen helfen, sich einer seelischen Generalüberholung zu unterziehen.

Diesen Blick auf die Burn-out-Debatte teilen laut FOCUS allerdings nicht alle Experten. Der Leipziger Psychiatrieprofessor Ulrich Hegerl lehnt den Begriff ebenso ab wie dessen Vermengung mit Depressionen. Das Wort vom Ausgebranntsein suggeriere, "dass man vorher gebrannt haben muss – und das ist keineswegs immer der Fall", so Hegerl. Ein Großteil der Menschen, die wegen Burn-out eine längere Pause nähmen, leide "de facto schlicht an einer depressiven Erkrankung". Hegerl, der das bundesweite "Kompetenznetz Depression" leitet, befürchtet aufgrund der Vermengung Therapiefehler. So könne der Rat an einen vermeintlich Burn-out-Betroffenen, sich viel Ruhe zu gönnen, falsch sein, wenn es sich in Wirklichkeit um einen Depressiven handele. Denn Menschen mit dieser Krankheit reagierten, "auf mehr Schlaf mit einer Zunahme der Erschöpftheit und mit Stimmungsverschlechterung", sagte Hegerl zu FOCUS. Im Gegenteil sei Schlafentzug bei Depressionen "das Mittel der Wahl". Auch von Urlaub rate er dringend ab. Denn die Depression reise gleichsam mit. Oft empfänden Betroffene die eigene Antriebsstörung und die Unfähigkeit zu Freude in der fremden Umgebung als besonders bedrückend und schmerzlich.

MVPO News red/nmp

Ramsauer fordert strafferes Arbeitstempo auf Autobahn-Baustellen – Autofahrer meldeten mehr als 1000 Baustellen mit Arbeitsstillstand

München/MVPO  Ein strafferes Arbeitstempo auf den Autobahn-Baustellen hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) von den Ländern gefordert.

"Die Länder sollen die Vorgaben des Bundes im Rahmen der Auftragsverwaltung noch konsequenter umzusetzen. Bei künftigen Ausschreibungen muss vor allem darauf geachtet werden, dass kurze Bauzeiten vertraglich festgelegt und auch umgesetzt werden", sagte Ramsauer dem Nachrichtenmagazin FOCUS. Sein Ziel sei es, "die Dauer von Baustellen auf Autobahnen zu verkürzen und das Baustellenmanagement zu verbessern".

Um "Schlafbaustellen ausfindig zu machen" (Ramsauer), konnten Autofahrer auf der Internetseite seines Ministeriums seit 5. Oktober Probleme melden. FOCUS zufolgen zeigten bis 25. November 1144 Autofahrer offensichtliche Stillstände im Arbeitsgeschehen an. Baustellen im rot-grün regierten Nordrhein-Westfalen führten mit 454 Meldungen die Sünderliste an, obwohl das Land mit 2200 Kilometern weniger Autobahnen hat als Bayern (2500 km). In Rheinland-Pfalz wurden 104 Bummeleien, in Bayern 94, Baden-Württemberg 85, Niedersachsen 73, Hessen 57 und Brandenburg 52 vermutet. Mehr als 900 von bislang 1144 gemeldeten Bummel-Baustellen hatten die Autofahrer in diesen sieben Länder beobachtet. Deswegen verlange das Bundesverkehrsministerium von den Ländern vor allem bessere Bauvorbereitung, genauere Verträge und kürzere Zeitvorgaben.

Die Länder lieferten auf Nachfrage des Bundes laut FOCUS einen Katalog von Gründen und Ausreden, warum hier und da nicht gebaut wurde: So bräuchten frisch verlegte Fahrbahnen technisch bedingte Ruhezeiten zum Abkühlen und Aushärten. Oder es hieß, bei Bauarbeiten unter Brücken seien die Arbeiter schlecht sichtbar. Die Länderbehörden gaben aber auch Terminprobleme bei Baufirmen, schlechte zeitliche Abstimmung zwischen den Gewerken, Vertragsstreit wegen Baupfusch und schlechte Baustellenorganisation zu. Die Beamten des Bundesverkehrsministeriums notierten in ihrer Fehleranalyse: Die festgestellten Missstände seien den Ländern bekannt und könnten "vielfach nicht umgehend abgestellt werden, da es sich um laufende Bauverträge handelt".

MVPO News red/nmp