Schwerin/MVPO Der Arbeitskreis der Steuerschätzer hat heute seine Prognose über die zukünftigen Steuereinnahmen des Bundes, der Länder und der Kommunen abgegeben.
Demnach rechnen die Experten im Vergleich zur Mai-Schätzung für das Jahr 2011 mit steigenden Einnahmen in Höhe von rund 16,2 Mrd. Euro. Für die kommenden beiden Jahre 2012 und 2013 erwarten die Schätzer gesamtstaatlich noch einmal rund 7,4 Mrd. Euro bzw. 4,5 Mrd. Euro an Mehreinnahmen.
Für Mecklenburg-Vorpommern bedeutet dies im laufenden Jahr geschätzte Gesamtsteuereinnahmen von 5,27 Mrd. Euro und damit eine Haushaltsverbesserung gegenüber der Mai-Steuerschätzung in Höhe von gut 60 Mio. Euro. Dies sichert zunächst auch in diesem Jahr den ausgeglichenen Haushaltsabschluss und ermöglicht es, die in den Koalitionsverhandlungen vereinbarten einmaligen Kofinanzierungshilfen für die Kommunen in Höhe von 50 Mio. Euro ohne Verwendung der Ausgleichsrücklage zu finanzieren.
Für die Aufstellung des Doppelhaushaltes 2012/2013 bieten die Ergebnisse der Steuerschätzung eine solide Grundlage. Im kommenden Jahr kann das Land mit Steuereinnahmen in Höhe von rund 5,35 Mrd. Euro rechnen und im Jahr 2013 in Höhe von 5,45 Mrd. Euro. Auch unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Koalitionsvertrages sowie der sich bereits jetzt abzeichnenden unabweisbaren Mehrbedarfe erscheint das Ziel, auch in den kommenden beiden Jahren keine neue Schulden aufzunehmen, erreichbar. Voraussetzung dafür ist jedoch auch weiterhin ein hohes Maß an Ausgabedisziplin der Ressorts in den kommenden Haushaltsverhandlungen.
Die Kommunen im Land können gegenüber 2011 ebenfalls mit einem Anstieg der Einnahmen rechnen. Genauere Berechnungen hierzu werden in der kommenden Woche vorliegen.
Finanzministerin Heike Polzin: "Die Ergebnisse der Steuerschätzung sind erfreulich, denn sie ermöglichen uns auch in den kommenden Jahren eine Fortsetzung unserer verlässlichen Haushaltspolitik. Allerdings stehen die Gewitterwolken der europäischen Schuldenkrise schon am Horizont, so dass es keine Zeit für ungetrübten Optimismus ist. Wir tun daher gut daran, den verabredeten Kurs der Haushaltskonsolidierung nicht zu verlassen. Insbesondere mit Blick auf den Koalitionsvertrag bin ich zuversichtlich, dass wir in den anstehenden Haushaltsberatungen hierfür eine breite Mehrheit finden werden."
MVPO Schwerin red/sn
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.