Öffentlichkeitsfahndung nach vermisster Jugendlichen

Rhena/MVPO  Seit dem 01.11.2011 gegen 20 Uhr wird die 14-jährige Vanessa Heinemann (Foto) vermisst. Sie ist aus dem Jugendhilfezentrum in 19217 Rehna abgängig.

  • Vanessa ist 1,65 m groß und von korpulenter Statur.
  • Sie hat langes dunkelbraunes Haar und trägt ein Nasenpiercing.
  • Zuletzt war sie bekleidet mit einer schwarzen engen Hose, einem dunklen Pullover und schwarzen Knöchelschuhen.
  • Zudem hat sie eine schwarze Handtasche bei sich.

Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen oder das Kriminalkommissariat in Gadebusch,Tel: 03886-722 239

MVPO  Rhena  red/nmp

Sorgen der Bürgerinnen und Bürger bei Asbest-Transporten ernst nehmen

Schwerin/MVPO   Nach Ansicht der umweltpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Dr. Mignon Schwenke (Foto), ist es völlig unverständlich, dass sich zu den umstrittenen Asbest-Transporten zur Deponie Ihlenberg bislang weder die Aufsichtsgremien der Deponie noch das zuständige Ministerium oder der Ministerpräsident geäußert haben.

"Es ist nicht zu akzeptieren, dass der Geschäftsführer der IAG Ihlenberg den Ärger ausbaden soll", erklärte Frau Schwenke am Donnerstag. Die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger dürften nicht einfach ignoriert werden." Kommunikation ist bei derartigen Vorgängen das A und O", so Frau Schwenke. "Ich erwarte, dass der Ministerpräsident und die darüber hinaus in der Landesregierung Verantwortlichen die Befürchtungen der Bevölkerung ernst nehmen, unverzüglich Stellung beziehen und selbstverständlich für die Sicherheit der Menschen Sorge tragen."

MVPO  Schwerin  red/nmp

Branchentreffen der Automobilzulieferer

Rostock/MVPO  Mecklenburg-Vorpommern ist für Automobilzulieferer ein attraktiver Standort. "Die Branche wächst, ist gut vernetzt und blickt optimistisch in die Zukunft", sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (Foto) am Donnerstag beim 5. Branchentreffen des Netzwerks "automotive-mv" in Rostock.

Steigende Umsätze und Neueinstellungen kennzeichnen derzeit die wirtschaftliche Entwicklung. "Kurzarbeit ist gegenwärtig kein Thema. Viele Unternehmen haben zudem weitere Standbeine in anderen Branchen und Segmenten. Sie sind damit nicht so anfällig in Krisensituationen", sagte Glawe. Rund 100 Unternehmen mit ca. 4.500 Mitarbeitern erwirtschaften in Mecklenburg-Vorpommern in der Zulieferung jährlich einen Umsatz von ca. 1,2 Mrd. Euro.

Die Zulieferer kommen aus verschiedenen Bereichen der verarbeitenden Industrie wie Kunststoff-, Gummi- und Metallverarbeitung sowie Elektrotechnik/Elektronik und fertigungsnahe Dienstleister. Das Produktionsspektrum der Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern ist breit angelegt und technologisch anspruchsvoll. Dazu gehören moderne Klimatisierungs- und Heizsysteme, Airbag-Gasgeneratoren, Aluminium-Komponenten, Präzisionsteile für hydraulische Komponenten sowie Fahrzeuginformationssysteme und intelligente Verkehrsüberwachungssysteme.

Zur Branche gehören Unternehmen wie die Webasto AG Neubrandenburg, die TRW Airbag Systems GmbH Laage, die Hydraulik Nord Fluidtechnik GmbH, Flamm Precomp aus Laage, der Elektronikhersteller ml&s aus Greifswald, die Lang Metallwarenproduktion GmbH Woldegk oder die Teterower Kunststoffe GmbH.

Ziel des Netzwerkes ist es, die vorhandenen Potentiale vor allem klein und mittelständischer Zulieferer effektiver zu nutzen. Die Initiative wirbt um Aufträge für Unternehmen im Land, berät und unterstützt bei Qualifizierung und Ausbildung, bündelt Kompetenzen.

"Die Zusammenführung von Herstellern, Zulieferern, Dienstleistern und Hochschulen soll die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken", sagte Glawe. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Netzwerk aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds im Rahmen der "Richtlinie des Landes zur Förderung von unternehmensbezogenen und regionalen Netzwerken". 

MVPO  Rostock  red/nmp

BürgerForum trifft den Nerv der Zeit

Bad Doberan/MVPO  25 Bürgerinnen und Bürger diskutieren in Berlin mit Vorsitzenden, Generalsekretären und Geschäftsführern der im Bundestag vertretenen Parteien. Aus der Region Bad Doberan nahm der Architekt Klaus Gollnick teil.

Das BürgerForum in Bad Doberan zieht seine Kreise. Im Frühjahr hatten 400 Bürgerinnen und Bürger ihr eigenes Bürgerprogramm für die Region Bad Doberan erarbeitet und ihren Vorschlag zusammen mit den übrigen 24 Regionen dem Bundespräsidenten überreicht. Nun trafen in Berlin 25 Delegierte des bundesweiten BürgerForums mit führenden Repräsentanten der im Bundestag vertretenen Parteien zusammen. Klaus Gollnick aus Admannshagen war mit dabei. „Die Reise nach Berlin war sehr interessant und eine Erfahrung, die Mut macht, weiterzumachen. Gleich drei Tage voller Politik – das hätte ich mir vor einem halben Jahr nicht träumen lassen.“ So das Fazit seines Ausflugs ins politische Berlin.

Für Klaus Gollnick war die Teilnahme am bundesweit größten Bürgerbeteiligungsprojekt die politische Initialzündung, sich noch stärker für Politik und eine bessere Beteiligung der Bürger darin zu engagieren. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer, das zeigte sich erneut in Berlin, haben Feuer gefangen. Auf Initiative der organisierenden Bertelsmann Stiftung und der Heinz Nixdorf Stiftung empfingen jetzt alle im Bundestag vertretenen Parteien die Delegation des BürgerForums 2011 mit großem Interesse. Klaus Gollnick: „Es war dabei sehr erfreulich zu erleben, dass sich alle Parteien für jedes der von uns behandelten Themen des Bürgerprogramms interessierten. Immerhin schickten sie dazu Leute aus der ersten Reihe im Bundestag, mit denen wir engagiert über das Thema „Demokratie und Beteiligung“, aber auch über Zersplitterung der Bildungslandschaft oder die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens diskutieren konnten. Dabei hatten wir durchaus das Gefühl, dass man uns gegenüber sehr aufgeschlossen war und unsere Argumente und Vorschläge ernst nahm.“

So diskutierte bei den Grünen die Vorsitzende Claudia Roth mehr als zwei Stunden mit den Teilnehmern. Von der Linken nahm sich die Bundesgeschäftsführerin Caren Lay Zeit und zeigte besonders Interesse an den Vorschlägen zu einem bedingungslosen Grundeinkommen. Ihre Amtskollegin Astrid Klug von der SPD fand insbesondere die Forderung der Teilnehmer nach einem bundesweit einheitlichen Bildungssystem spannend. Und auch bei den Regierungsparteien stießen die „Bürgerdelegierten“ auf offene Türen und das Gehör des Spitzenpersonals. Bei CDU und FDP empfingen die Generalsekretäre, Hermann Gröhe und Christian Lindner, die Delegation des BürgerForums im Konrad-Adenauer-Haus bzw. Thomas-Dehler-Haus.

Gleich bei welcher Partei, überall wurde deutlich, dass das BürgerForum 2011 der Nerv der Bürger und auch der Politiker getroffen hat. Die Menschen sind nicht generell politik- oder demokratiemüde geworden. Sie wollen sich nur in neuen und veränderten Formen stärker politisch beteiligen, und die Politik sucht nach Möglichkeiten, wie sie sich darauf einstellen kann. Klaus Gollnick aus dem BürgerForum Bad Doberan ist im Rückblick auf seinen politischen Ausflugs nach Berlin nach wie vor sehr angetan von dieser neuen Form von Bürgerbeteiligung: „Ich bin angenehm überrascht, dass wir so intensiv und konstruktiv diskutieren konnten und sich alle derart detailreich mit den Ergebnissen des BürgerForums auseinandersetzen. Aber ich habe auch noch einmal erfahren, dass politisches Wirken Kraft kostet.“ Trotzdem will er dabei bleiben und an den Themen und einer Neuauflage des BürgerForums mitarbeiten.

Unter dem Titel „Zukunft braucht Zusammenhalt – Vielfalt schafft Chancen“ waren im Frühsommer dieses Jahres bundesweit insgesamt 10.000 Teilnehmer dazu eingeladen, an einem der größten Bürgerbeteiligungsprojekte Deutschlands mitzuarbeiten. In der Region Bad Doberan und 24 weiteren Regionen haben jeweils bis zu 400 Bürger bei Veranstaltungen vor Ort und auf einer Internetplattform miteinander diskutiert und Ideen entwickelt, wie der Zusammenhalt in einer immer vielfältiger werdenden Gesellschaft gestärkt werden kann. Das BürgerForum 2011 ist eine gemeinsame Initiative des Bundespräsidenten, der Bertelsmann Stiftung, der Heinz Nixdorf Stiftung und den 25 Partnerregionen. Das Projekt will einen Beitrag leisten, um die Menschen in Deutschland wieder für Politik zu begeistern und sie zu motivieren, ihre Ideen aktiv einzubringen sowie miteinander zu diskutieren.  

MVPO  Bad Doberan  red/nmp

Erpressung Griechenlands muss ein Ende haben

Frankfurt a.M./MVPO  Das globalisierungskritische Netzwerk Attac verurteilt die beim gestrigen Krisentreffen in Cannes verkündete Politik der deutschen und
französischen Regierung gegenüber Griechenland.

"Es ist pure Erpressung, ein Nein der griechischen Bevölkerung beim Referendum über das Hilfspaket für die Gläubiger Griechenlands mit dem Ausscheiden aus der Eurozone gleichzusetzen", sagte Alexis Passadakis, Mitglied im Attac-Rat. Dasselbe gelte für das Aussetzen der Zahlungen an Griechenland.

"Die Bundesregierung fordert eine groteske Kürzungspolitik, die die Rezession Griechenlands weiter verschärft", kritisierte Alexis Passadakis. Damit mache sie nicht nur die Rückzahlung immer größerer Teile der griechischen Schulden unmöglich, sondern spitze auch die sozialen und ökonomischen Ungleichgewichte immer weiter zu. "Merkels Sündenbockpolitik gegenüber Griechenland wird die Machtverhältnisse in Europa zu Ungunsten der ärmeren Länder und Gesellschaftsschichten zementieren, nicht einen Ausweg aus der Krisendynamik schaffen."

Stephan Lindner vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis forderte die Bundesregierung auf, sich zu ihrer Verantwortung für eine gescheiterte Krisenpolitik zu bekennen. "Die auf Druck der deutschen Bundesregierung von der so genannten Troika aus EU, EZB und IWF in Griechenland durchgesetzten Maßnahmen haben zu einer schärferen Rezession und höheren Arbeitslosigkeit geführt, als dies prognostiziert wurde. Es ist höchste Zeit, dass sich die Bundesregierung zu ihrer Verantwortung für diese gescheiterte Politik bekennt und daraus die nötigen Konsequenzen zieht."

Nach Ansicht von Attac darf ein griechisches Nein zu den Bedingungen des Rettungspaketes nicht automatisch zu einem Ausschluss Griechenlands aus der Eurozone führen. Stattdessen unterstützt Attac die in Griechenland sehr populäre Forderung nach einem Schuldenaudit. Bei einem Schuldenaudit müssen alle Gläubigeransprüche in einem öffentlichen und transparenten Verfahren daraufhin untersucht werden, ob sie legal, legitim und tragbar sind. Damit werden, anders als bei dem jetzt immer wieder diskutierten Schuldenschnitt, die Schulden differenziert bewertet und zugleich mafiöse und korrupte Strukturen offengelegt. Schulden, die illegal, illegitim oder nicht tragbar sind, müssen gestrichen werden. Außerdem muss auch auf Gläubigerseite darauf geachtet werden, dass die Verteilung der Lasten sozial gerecht ist. Stärkere Schultern müssen mehr tragen als schwache.  

MVPO  News  red/nmp

Lob und Anerkennung vom Bundesministerium des Innern

Greifswald/MVPO  Weitere Projektunterstützung des Aktivierungs- und Integrationszentrums in Greifswald

Auf dem Forum des Bundesministeriums des Innern „Neue Wege gehen“ – Modellprojekte zur Sicherung der Daseinsvorsorge im demografischen Wandel, signalisierte die Bundesregierung eine weitere Unterstützung bei der Umsetzung des innovativen Bundesmodellprojektes der Volkssolidarität „Aktivierungs- und Integrationszentrum für ältere Menschen in und um Greifswald (AIZ)“. Auf dem Symposium im Berliner Congress Center präsentierte Kerstin Winter, Geschäftsführerin der Volkssolidarität Greifswald-Ostvorpommern, das Projekt.

Mit dem AIZ beabsichtigt die Volkssolidarität die Errichtung eines Zentrums in Greifswald, das das Leben und Wohnen älterer Menschen in der Region so bereichert, dass die Lebensqualität im Alter erhalten bleibt, Isolation und Vereinsamung insbesondere im ländlichen Raum verhindert werden und das Eintrittsalter in die Pflegeabhängigkeit zeitlich nach hinten verschoben wird.

BU 2: Kerstin Winter präsentiert das AIZ.

MVPO  Greifswald  red/nmp

Radfahrerin bei Unfall schwerverletzt

Anklam/MVPO   Zu einem Unfall mit einer schwer verletzten Radfahrerin kam es heute gegen 09:20 Uhr in der Hans-Beimler-Straße Höhe Einfahrt Karl-Krull-Straße.

Die 47-jährige Frau aus Greifswald befuhr den Fußweg der Hans-Beimler-Straße in Richtung Anklamer Straße. Ohne auf den entgegenkommenden Verkehr zu achten, wollte sie den Fußgängerüberweg in Richtung Karl-Krull-Straße fahrend überqueren. Ein aus Richtung Anklamer Straße kommender 70-jähriger Fahrer eines Pkw Hyundai konnte trotz starken Bremsens den Zusammenstoß mit der Radlerin nicht verhindern. Die Frau zog sich schwere Verletzungen zu und wird derzeit im Klinikum Greifswald behandelt.  

Am Pkw entstand ein Schaden von 1.500 Euro. Der 70-jährige Greifswalder stand unter dem Einfluss von Alkohol. Ein Atemalkoholtest ergab vor Ort einen Wert von 0,75 Promille. Sein Führerschein wurde sichergestellt. Vorerst darf er kein Fahrzeug führen.

MVPO  Anklam  red/nmp

Matinee vor der Opernpremiere „Madama Butterfly“

Schwerin/MVPO  Knapp zwei Wochen vor der Premiere von Giacomo Puccinis Oper "Madama Butterfly" veranstaltet das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin eine Einführungsmatinee am Sonntag, den 6. November um 11 Uhr im Konzertfoyer.

Hier erfahren interessierte Besucher u.a. wie Puccini auf die Idee kam, eine junge japanische Geisha zur Heldin einer Oper zu machen und auf welche Weise er sich dann mit japanischer Musik auseinandersetzte, um seinem Werk ein angemessenes fernöstliches Kolorit zu verleihen. Auch wird ein erster Eindruck vermittelt, wie die 1904 in Mailand uraufgeführte Oper heute, 107 Jahre später, in Schwerin auf die Bühne gebracht werden wird. Kurzum: Im Gespräch mit der produktionsbegleitenden Dramaturgin Katja Lorenz wird das Leitungsteam spannende Hintergrundinformationen zu Oper und Inszenierung geben.

Mit auf dem Podium sind der neue 1. Kapellmeister am Mecklenburgischen Staatstheater Daniel Huppert, der Oberspielleiter des Musiktheaters Arturo Gama, Bühnenbildner Robert Pflanz und Kostümbildnerin Bettina Lauer. Überdies können sich die Zuschauer auf musikalische Kostproben der Solisten, u.a. von Hyuna Ko (Foto), freuen. Der Eintritt zur Matinee ist frei.

MVPO  Schwerin  red/nmp

Ornithologie und Naturschutz am 2. Ernst-Boll-Naturschutztag

Neubrandenburg/MVPO  Zum zweiten Mal wird am 5. November an der Hochschule Neubrandenburg der ERNST-BOLL-Naturschutztag stattfinden. "Ornithologie und Naturschutz" lautet das Thema dieser Tagung aus Anlass des 50-jährige Bestehens der Neubrandenburger Fachgruppe Ornithologie.

Die Tagung bietet Gelegenheit, das Fachgebiet der Ornithologie in seinem breiten Spektrum vorzustellen, Prolembereiche zu beleuchten und Vorhaben im Vogelschutz vorzustellen.

Vortragsthemen beziehen sich zum Beispiel auf die Vogelwelt im Klimawandel oder den Sinn und Unsinn der Jagd auf Rabenvögel, auf Möwen am Tollensesee oder die Ansiedlung der Flussseeschwalbe auf der Lieps. Ein weiterer Vortrag gibt Einblicke in 40 Jahre Weißstorchschutz im Altkreis Neubrandenburg.

Die Fachgruppe Ornithologie, die Regionalgeschäftsstelle des BUND, der NABU Ortsgruppe Neubrandenburg, die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft M-V und die Hochschule Neubrandenburg laden in Zusammenarbeit mit der Landeslehrstätte für Naturschutz uns nachhaltige Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern am Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) von 10.00 bis 17.00 Uhr zu dieser Tagung im Hörsaal 1 der Hochschule in der Brodaer Straße 2, herzlich ein. Ansprechpartner ist Prof. Dr. Mathias Grünwald, E-Mail: gruenwald@hs-nb.de.  

MVPO  Neubrandenburg  red/nmp

Mecklenburgischem Staatstheater droht ab 9. November die Insolvenz

Schwerin/Berlin  Dem Mecklenburgischen Staatstheater und der Staatkapelle Schwerin droht in der kommenden Woche die Insolvenz. Nach Auffassung der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) könnte der 9. November 2011, der 22. Jahrestag des Mauerfalls, ein „GAU“ für alle Theater und Orchester in ganz Deutschland werden. An diesem Tag tritt der Aussichtsrat der Staatstheater-GmbH zu einer Sondersitzung über die drohende Zahlungsunfähigkeit zusammen.

„Hintergrund der ganz realen Insolvenzgefahr des Schweriner Staatstheaters ist ein knallharter Machtkampf zwischen Ministerpräsident Erwin Sellering und der Schweriner Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow“, meint DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. „Das Staatstheater ist gegenwärtig unterfinanziert und könnte die Dezember-Gehälter 2011 womöglich nicht mehr zahlen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern jedoch hält seinen Zuschuss für alle Theater und Orchester auf dem Stand von 1994 bei 35,8 Mio. Euro eingefroren. Ursprünglich vom Land an die Stadt in Aussicht gestellte Soforthilfen werden nun vom Ministerpräsidenten von weiteren Strukturveränderungen abhängig gemacht. Mit anderen Worten: Das Land will die Stadt als Gesellschafterin des Staatstheaters erpressen, weiteres Personal abzubauen, Sparten zu schließen oder gar mit dem Volkstheater Rostock und der Norddeutschen Philharmonie zu fusionieren. Dafür nimmt das Land ganz offenbar auch einen Konkurs des Staatstheaters billigend in Kauf“, ärgert sich Mertens.

„Noch nie ist in der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik ein Staatstheater in den Konkurs geschickt worden. Das wäre der „GAU“, der „Größte Anzunehmende Unfall“, für alle Theater und Orchester in Deutschland und ein fatales nationales und internationales Signal aus dem Land Mecklenburg-Vorpommern. Ironie der Geschichte: Vor wenigen Wochen wurden der 125. Geburtstag und die Wiedereröffnung des renovierten Hauses noch groß gefeiert. Das Land muss endlich den Theater- und Orchesterträgern partnerschaftlich helfen, jedoch ohne sie zu erpressen“, fordert Mertens abschließend. 

MVPO  Schwerin  red/nmp