Schwerin/MVPO Anlässlich der Gedenkstunde des Landes Mecklenburg-Vorpommern zum Volkstrauertag erklärt die dritte Vizepräsidentin des Landtages Mecklenburg-Vorpommern, Frau Silke Gajek (Foto), heute (13. November 2011) in Schwerin:
„Heute gelten unsere Gedanken den Opfern von Krieg und Gewalt. Wir gedenken der Toten der beiden Weltkriege der gefallenen Soldaten und der Millionen getöteter Zivilisten. Wir gedenken der Opfer von Vertreibung und Gefangenschaft. Wir gedenken der Toten des Widerstands gegen Diktatur und Unrechtsregime in Deutschland und in vielen anderen Staaten der Welt. Wir gedenken des unermesslichen Leids, welches den Opfern der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik widerfuhr. Als Deutsche stehen wir zu unserer daraus erwachsenen, besonderen, immerwährenden historischen Verantwortung. Wir gedenken auch der Opfer des Kalten Krieges und der Teilung unseres Landes und ganz Europas.
Unsere Trauer darf jedoch nicht in Hilflosigkeit münden. Wir dürfen nicht erstarren vor der breiten Blutspur, die Krieg und Gewalt, Terror und ideologischer Wahn durch das 20. Jahrhundert gezogen haben. Der Tod so vieler Menschen wäre vergebens, wenn wir ihn nur ohnmächtig zur Kenntnis nähmen. Wir brauchen Wachsamkeit gegenüber allem, was Demokratie, Freiheit, Rechtsstaat und Frieden gefährdet.
Zur Demokratie gibt es keine Alternative! Sicher, die rückläufige Wahlbeteiligung und der erneute Einzug von Rechtsextremisten in den Landtag machen nachdenklich. Dennoch ist wahr: Die Menschen in unserem Land suchen die öffentliche Diskussion und die politische Meinungsvielfalt. Wer wolle schon behaupten, die aktuelle Finanzkrise in der Europäischen Union gehe ihn nichts an?! Befördert durch ineinander greifende weltweite Probleme und die neuen Medien erleben wir eine sehr lebendige und konstruktive Diskussionskultur auch in unserem Land. Die politischen Parteien und Institutionen müssen auf diese Wandlungsprozesse positiv reagieren. Lassen Sie uns deshalb transparent und progressiv Politik denken und organisieren, dann erfüllen wir unsere Demokratie mit neuem Leben und lassen sie nicht als statischen Verfassungstext verharren. Die Demokratie hat mitnichten ausgedient und ist der beste Garant für Frieden und Freiheit.
Danken möchte ich an diesem Tag den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Unterstützern des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, die 2,4 Millionen Kriegsgräber in 45 Staaten pflegen. Damit ermöglichen sie den Toten eine würdevolle letzte Ruhestätte und gegen den Hinterbliebenen die Gewissheit, wo ein Angehöriger seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Diese Arbeit verdient Respekt.“
MVPO Schwerin red/nmp
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