Wolgast/MVPO Das "Altersmedizinisches Zentrum Vorpommern“ in Wolgast soll eine Versorgungslücke schließen
Das Kreiskrankenhaus hat zum 1. September 2012 ein „Altersmedizinisches Zentrum Vorpommern“ (AMZ) in Wolgast eröffnet. Von den ersten 21 Patienten sind bereits die ersten sechs Frauen und Männer in Reha-Einrichtungen oder nach Hause entlassen worden. „Mit dem Altersmedizinischen Zentrum Vorpommern soll eine wichtige Lücke in der Versorgung insbesondere älterer Menschen geschlossen werden“, sagte Verwaltungsdirektorin Cornelia Sebastian. „Die demografische Entwicklung mit immer mehr älteren Menschen erfordert neue Wege in der regionalen Versorgung.“
„Viele ältere, mehrfach erkrankte und auch chronisch kranke Patienten sind nach einem operativen Eingriff oder Unfall noch nicht soweit, nach dem Krankenhausaufenthalt eine Anschlussrehabilitation in Angriff zu nehmen. Im häuslichen Umfeld erfahren sie dann aber kaum die richtige Förderung, so dass die ursprüngliche Mobilität und Eigenständigkeit nicht mehr erreicht werden kann“, erläuterte der Leiter des AMZ, der Geriater Dr. Matthias Kinder, das grundsätzliche Problem. „Genau diese Lücke wollen wir mit unserem akut-medizinischen Konzept schließen.“
Intensive Förderung, große Fortschritte
Das AMZ ist eine stationäre Abteilung im Krankenhaus, die den nahtlosen Ansatz an die vollstationäre Behandlung als Überbrückung für gegebenenfalls spätere Rehabilitationsmaßnahmen verfolgt. Dafür wurde ein interdisziplinäres Team gebildet und eine Station in der 3. Etage im Kreiskrankenhaus Wolgast umgestaltet. Es stehen 20 Betten in einer farbenfreundlichen Wohnatmosphäre zur Verfügung. „Wir setzen auf eine wohnortnahe und altersgerechte Behandlung“, so Kinder weiter. „Es ist für alle Beteiligte immer wieder eine große Bereicherung zu sehen, welche enormen Fortschritte durch eine intensive Förderung der Patienten in relativ kurzer Zeit erreicht werden können.“ In einer speziell auf die Bedürfnisse von älteren Patienten abgestimmten Umgebung kümmern sich zwei Fachärzte, zwölf Pflegefachkräfte und zwei Ergotherapeuten, zwei Physiotherapeuten, ein Psychologe und eine Sozialarbeiterin um das Wiederlangen der Selbständigkeit der Patienten. Das Team des AMZ arbeitet eng mit den Fachkollegen des Kreiskrankenhauses zusammen und nutzt die Klinikinfrastruktur für spezifische Untersuchungen und Therapien.
Umfangreiches Behandlungszentrum
Das fachübergreifende Leistungsspektrum der Geriatrie (Altersmedizin) umfasst die Diagnostik und Behandlung von Herz- und Lungenkrankheiten, Magen-Darm-Erkrankungen, die Folgen eines Schlaganfalls, Mobilitätseinschränkungen, Gedächtnisstörungen und Depressionen. Darüber hinaus werden die Patienten sozialmedizinisch beraten und mit Hilfsmitteln für die bessere Bewältigung des Alltages versorgt. „Der Patient – in der Regel über 70 Jahre – wird in der Altersmedizin ganzheitlich gesehen und nicht nur auf seine Erkrankung reduziert“, unterstrich der Facharzt. „Es gibt viele Faktoren, die die individuelle Lebensqualität und das Wohlbefinden beeinflussen.“
„Das AMZ ist vorrangig für Patienten in Vorpommern gedacht und steht aufgrund seiner spezifischen akut-medizinischen Ausrichtung nicht im Wettbewerb mit Rehabilitationskliniken“, betonte Dr. Matthias Kinder. „Perspektivisch soll das Kompetenzzentrum ausgebaut und sich entsprechend der wachsenden Anforderungen einer modernen Altersmedizin weiter entwickeln.“
BU: Fit für den Alltag – die intensive individuelle Förderung soll dazu beitragen, die Eigenständigkeit der Patienten nach einem Krankenhausaufenthalt wieder herzustellen.
MVPO Wolgast red/nmp
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