Altes Autokennzeichen trotz Umzugs innerhalb des Bundeslandes behalten

Ludwigslust/MVPO  Fachdienst Bürgerbüro und Zulassung des Landkreises Ludwigslust-Parchim informiert über neue landesweite Regelung.

Wer innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns umzieht, kann sein bisheriges Kfz-Kennzeichen auf Antrag behalten. Darauf macht der Fachdienst Bürgerbüro und Zulassung des Landkreises Ludwigslust-Parchim aufmerksam. Der Halter eines Pkw, der zum Beispiel von Rostock nach Parchim umgezogen ist, muss also keine neuen Kennzeichenschilder beschaffen; er kann weiterhin das Kennzeichen mit dem Kürzel HRO behalten.

Allerdings müssen, wie bisher auch bei einer Umschreibung ohne Halterwechsel, bei der neu zuständigen Zulassungsbehörde die Zulassungsbescheinigungen Teil I und II, also der Fahrzeugschein und der Fahrzeugbrief, zur Berichtigung der Halterdaten vorgelegt werden. Dafür ist eine Gebühr zu entrichten.

Hintergrund für diese in M-V seit Anfang Februar dieses Jahres mögliche Verfahrensweise: Das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern hat per Erlass geregelt, dass aufgrund des § 47 Absatz 1 Nummer 2 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) auf die Neuzuteilung eines Kennzeichens bei Wechsel des Zulassungsbereiches eines zugelassenen Fahrzeuges ohne Wechsel des Halters innerhalb des Landes Mecklenburg-Vorpommern auf Antrag des Halters verzichtet werden kann. 

MVPO Ludwigslust red/nmp

Lehrplanmäßigen Unterricht an unseren Schulen in M-V sichern

Schwerin/MVPO  Landeselternrat ruft zur Unterstützung der Petition „M-V Lehrer her!“ auf. Immer mehr Elternvertreter aus Mecklenburg-Vorpommern klagen über eine abnehmende Schulqualität durch häufige Unterrichtsausfälle.

Leidtragende sind insbesondere unsere jüngsten Schüler an den öffentlichen Grundschulen. Betroffene Eltern haben das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur mit persönlichen Briefen mehrfach auf die Missstände aufmerksam gemacht. Die Medien berichteten ebenfalls darüber.

Der Elternratsvorsitzende der Rostocker Werner-Lindemann-Grundschule Stephan Michalek fordert in seiner Sammelpetition „M-V Lehrer her!“ die sofortige Sicherstellung des lehrplanmäßigen Unterrichts. Der Landeselternrat schließt sich dieser Forderung an und ruft alle Eltern dazu auf, diese Initiative mit Ihrem Engagement und mit ihrer Unterschrift zu stärken.

Dazu erklärt die Vorsitzende des Landeselternrats Yvonne Tabel-Blaumann „Mittlerweile wissen wir, dass es sich bei diesen Unterrichtsausfällen nicht mehr um Einzelfälle handelt. Unsere Grundschulen sind -politisch gewollt- äußerst knapp und haarscharf kalkuliert mit Lehrkräften ausgestattet. Im Krankheitsfall von nur einer Lehrerin kann das schnell bedeuten, dass keine Ersatzlehrkräfte zur Verfügung stehen. Dann werden über Wochen hinweg die betroffenen Grundschüler auf die verbleibenden Klassen aufgeteilt. Damit sind alle Grundschüler dieses Jahrgangs betroffen und wenigstens zwei weitere Lehrer haben eine große Mehrbelastung zu tragen. Eine ebenfalls praktizierte Alternative besteht darin, dass diese Grundschüler dann von Bundesfreiwilligendienstlern betreut werden. Diese jungen engagierten Menschen sind oft keine 20 Jahre alt und haben selber vor kurzem noch die Schulbank gedrückt. Wer will von ihnen qualifizierten Unterricht entsprechend Lehrplan erwarten? Während im Ministerium eine Arbeitsgruppe nach der anderen gegründet wird, fühlen die betroffenen Eltern sich vertröstet und hingehalten.“

Entsprechend der eigenen Berechnungen des Bildungsministeriums sind schon in den nächsten vier Jahren über 1.000 Neueinstellungen nötig, davon fast 400 Grundschullehrer. In der Elternfibel des Landeselternrates M-V, 5., neubearbeitete Auflage 2011, Seite 22 steht unter der Rubrik „Beschwerderecht“: „… Ist die Beschwerde berechtigt, muss Abhilfe geschaffen werden.“ Der Ministerpräsident von M-V äußerte in seinem Interview mit der NNN vom 1. Februar, dass er von einer Lösungserarbeitung bis zum Sommer 2012 ausgehe, stellte jedoch auch klar, dass es zum kommenden Schuljahr keine Umsetzung geben wird, was im Übrigen auch kein Umsetzung für das übernächste Schuljahr verspricht.

„Dass Eltern, deren Kinder jetzt in die Schule gehen auch jetzt eine sofortige Lösung verlangen, halte ich selbstverständlich für berechtigt und nachvollziehbar.“, sagt Frau Tabel-Blaumann und fährt fort: „Bislang gehen jedoch alle Äußerungen aus dem politischen Schwerin in Richtung einer eher schleppenden Veränderung. Dass diese Vorgehensweise nicht akzeptabel ist, dürfte zumindest jedem Vater und jeder Mutter einleuchten.

Grundsätzlich ist die eher ruhige und gewissenhafte Vorgehensweise des Bildungsministers bei der Weiterentwicklung unseres Schulsystems begrüßenswert. Aber wenn die Schule brennt, braucht die Feuerwehr keine Arbeitsgruppe, sondern Feuerwehrleute, also Lehrerinnen und Lehrer. Eine Ausfallkatastrophe kann nur mit einer sofortigen Reaktion abgewendet werden. Auch den politisch Verantwortlichen ist der Umstand des Lehrermangels in M-V bewusst.

Unser Bildungsminister beschrieb die Abwanderung von Lehrkräften in besser zahlende Bundesländer als „geistiges Ausbluten“ unseres Landes. Die konkreten Taten des Ministeriums lassen eher Gleichgültigkeit vermuten. Wie soll man es sonst verstehen, dass Bewerber mit Topabschlüssen nicht sofort Verträge erhalten? Andere Bundesländer reagieren auf solche Bewerbungen ehrgeiziger und schneller. Wir als Landeselternrat wünschen uns, dass endlich konkrete Verbesserungen eintreten, wie zum Beispiel die Einkommensgleichstellung von Grundschul-und Gymnasial- Lehrern und Lehrerinnen wie in Hamburg, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch kleinere Klassen oder die deutliche Verbesserung der Bedingungen für Referendare.“, meint Frau Tabel-Blaumann.

„Ich hoffe, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger die Petition unterzeichnen und so auch dem Bildungsminister den Rücken stärken, um Mehrausgaben für sein Ressort durchzusetzen. Kinder haben keine Schulden und Haushaltssanierung sollte nicht auf Kosten unserer Kinder betrieben werden. Sonst entstehen Defizite, deren Behebung in der Zukunft noch viel teurer ist. Es ist doch offenkundig, wir brauchen sofort mehr Mittel für Bildung und ein glaubwürdiges und engagiertes Zugehen der politisch Verantwortlichen auf die jetzige und zukünftige Lehrer- und Elternschaft. Anpacken und Schulbrand schnell löschen ist gefragt.“ Formulare für die Petition können unter www.ler-mv.de heruntergeladen werden.

Der Landeselternrat M-V wird sich auf seiner Delegiertenversammlung vom 23.-25.03.2012 in Linstow dem Tagungsthema „Alltag Schule- Lehrermangel und Unterrichtsausfall widmen. Als Gäste haben Bildungsminister Mathias Brodkorb, sowie der Generalsekretär der Kultusministerkonferenz Udo Michallik ihre Teilnahme bereits zugesagt. 

MVPO Schwerin red/nmp

Krankenkassenbetrug: 47 Fälle in Mecklenburg-Vorpommern – Bundesweit fast 1 Mio. Euro Schaden für Versicherte der KKH-Allianz

Schwerin/MVPO   Auch im vergangenen Jahr haben Betrüger unvermindert ihr Unwesen im Gesundheitssystem getrieben: Allein in Mecklenburg-Vorpommern bearbeiteten Ermittler der KKH-Allianz bis zum Jahresende 47 Fälle. Gleichzeitig machte die Krankenkasse 2011 in Mecklenburg-Vorpommern Forderungen von 47.000 Euro aufgrund von Abrechnungsbetrug geltend.

Bundesweit erhob die Krankenkasse Forderungen von 934.000 Euro im Zusammenhang mit Abrechnungsbetrug. Dem neunköpfigen Ermittlerteam gelang es, 589 neue Fälle aufzudecken. Insgesamt haben die Spezialisten in den letzten elf Jahren fast 10.000 Fälle aufgegriffen.

Bessere Strafverfolgung notwendig

„Leider kommt es längst nicht in allen Fällen zu einer adäquaten Strafverfolgung“, sagt KKH-Allianz Chef Ingo Kailuweit. „Häufig sind die Ermittlungsbehörden personell nicht gut genug ausgestattet, um in einem derart komplexen Themengebiet ihrer Arbeit bestmöglich nachzugehen. Außerdem mangelt es zu oft an Spezialwissen.“ Neben mehr Ressourcen schlägt Kailuweit daher bundesweite Fortbildungsangebote vor, um Staatsanwälten tiefer gehende Fachkenntnisse in dem Bereich „Betrug im Gesundheitswesen“ zu ermöglichen. Ein weiterer Schlüssel zur Bekämpfung von Abrechnungsbetrug liegt aus Kailuweits Sicht in größerer Transparenz: Versicherten sollte in Zukunft nicht nur auf Antrag sondern unaufgefordert eine Patientenquittung zur Verfügung gestellt werden.

„Die Zahlen der KKH-Allianz sind nur die Spitze des Eisberges“, erläutert Dr. Anke Martiny, Vorstandsmitglied der Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland e.V. „Neben den klassischen Betrugsdelikten führt immer wieder die unzulässige Zusammenarbeit zwischen Leistungserbringern dazu, dass im Gesundheitssystem ein hoher volkswirtschaftlicher Schaden entsteht. Hier stehen bei der Verfolgung auch die Organisationen der ärztlichen und pharmazeutischen Selbstverwaltung in der Pflicht.“ Transparency International Deutschland folgt in seiner Einschätzung des Gesamtschadens der Analyse des European Healthcare Fraud and Corruption Networks EHFCN, das von einer Summe von 13,5 Milliarden Euro jährlich für Deutschland ausgeht. 

MVPO Schwerin red/nmp

6.400 neue Arbeitsplätze im Jahr 2011

Schwerin/MVPO  Die Situation auf dem Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern hat sich im Februar 2012 weiter entspannt. Neben den im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunkenen Arbeitslosenzahlen ist vor allem der Anstieg bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten als positiv zu werten. In der Zusammenfassung für das Jahr 2011 ist diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 6.400 auf 519.500 gestiegen.

"Vor allem das Baugewerbe und die Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen haben sich hier als Motor erwiesen", sagte der Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Nikolaus Voss (Foto). "Die jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit stimmen optimistisch. Sie sind ein Zeichen dafür, dass sich der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern stabil entwickelt. Gerade die Gesundheitsbranche hat in den vergangenen Jahren deutlich zum Anstieg der Beschäftigtenzahlen beigetragen. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen", so Voss weiter.

Erfreulich ist nach Ansicht von Voss auch, dass die Zahl der Arbeitslosen, die von den Jobcentern betreut werden, also denjenigen die ALG II beziehen, deutlich zurückgegangen ist. Sie sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,6 Prozent auf 79.800. "Unser Ziel bleibt es, durch Qualifizierung und Ausbildung noch mehr Menschen fit für den ersten Arbeitsmarkt zu machen", sagte Voss. "Eine weitere Entlastung auf dem Arbeitsmarkt bleibt vordringliches Ziel der Landesregierung."

Der Februar 2012 wies in Mecklenburg-Vorpommern die geringste Arbeitslosenquote für einen Februar seit 20 Jahren auf. Insgesamt waren 120.400 Menschen ohne Arbeit, was einer Quote von 14,1 Prozent entspricht. Der Anstieg im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte ist vor allem saisonal bedingt. Trotz des strengen Wetters fiel der Anstieg aber äußerst moderat aus. 

Justizministerin stellt erste Eckpunkte für die neue Amtsgerichtsstruktur zur Diskussion

Schwerin/MVPO  Justizministerin Uta-Maria Kuder präsentiert am Mittwoch (29.2.12) einen ersten Entwurf von Eckpunkten für die zukünftige Amtsgerichtsstruktur: Das Leitbild für eine zukunftssichernde Struktur in der ordentlichen Gerichtsbarkeit soll "Das Amtsgericht 2025"sein. Es zeichnet sich aus durch

•         Qualitätssicherung in der Rechtsprechung
•         effiziente Personalstrukturen
•         erleichterte Nachwuchsgewinnung
•         Orientierung an den modernen Verwaltungsstrukturen des Landes und
•         bürgerfreundliche Aufgabenerfüllung

"Die Justiz des Landes M-V muss auf die Herausforderungen des demografischen Wandels reagieren und auf ein langfristig tragfähiges Fundament gestellt werden," stellt die Ministerin klar. "Gegenwärtig befinden wir uns noch in einem frühen Stadium der Planung. Dennoch wollen wir bereits jetzt unsere ersten Vorstellungen für "Das Amtsgericht 2025" zur Diskussion stellen. Unser Ziel ist es, das Verfahren für Betroffene und Öffentlichkeit so transparent und offen wie möglich zu gestalten."

Das Justizministerium hat darüber hinaus einen ersten Entwurf für Standortkriterien erarbeitet. Im gegenwärtigen frühen Stadium des Verfahrens sind weder Festlegungen getroffen worden, mit welchem Gewicht die einzelnen Kriterien in die Bewertung der jeweiligen Standorte einfließen, noch, ob der Kriterienkatalog abschließend ist.

Justizministerin Kuder: "Die Leitgedanken und der Kriterienkatalog sollen bereits jetzt sowohl innerhalb der Justiz als auch mit den anderen Betroffenen diskutiert werden. Diese frühe Beteiligung stellt sicher, dass die Belange aller Betroffenen bereits bei der Erarbeitung des Konzeptes berücksichtigt werden können."

Nach derzeitiger Planung soll das Konzept bis Mitte des Jahres 2012 vorliegen. Daran schließt sich nochmals ein umfassendes Beteiligungsverfahren an, in dem das Konzept sodann mit allen Betroffenen abgestimmt werden soll. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll dem Landtag zur Beratung und Entscheidung voraussichtlich zum Ende des Jahres 2012 vorgelegt werden. 

MVPO Schwerin red/nmp

Torsten Renz: Arbeitsmarkt stabil, aber zweigeteilt

Schwerin/MVPO  Angesichts der aktuellen Arbeitsmarktdaten hat der arbeitsmarktpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Torsten Renz, dazu aufgerufen, den wachsenden Fachkräftebedarf in vielen Branchen und die Unterstützung einer gleichmäßigen regionalen Entwicklung in den Mittelpunkt der Arbeitsmarktpolitik zu stellen.

„Es ist ein positives Zeichen, dass Mecklenburg-Vorpommern weiter eine robuste Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt erlebt. Der mit 120.400 Arbeitslosen niedrigste Stand in einem Februar seit 1991 und die im Vorjahresvergleich auf 6.400 zusätzlichen Beschäftigungsverhältnisse gestiegene sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stimmen zuversichtlich für das gerade begonnene Jahr.

Die Zahl der den Agenturen gemeldeten offenen Stellen zeigt aber auch, dass wir uns stärker um den wachsenden Bedarf an Fachkräften kümmern müssen. Dieser gehört in den Fokus der Arbeitsmarktpolitik. Es muss durch gezielte Weiterbildung und Fortbildung gelingen, mehr bisher arbeitslose Menschen in diese offenen Stellen zu vermitteln. Einen Schwerpunkt bilden dabei ältere Arbeitslose. Es gilt, deren besondere Qualitäten, wie z. B. Zuverlässigkeit und Erfahrungen für den Arbeitsmarkt zu aktivieren.

Auch die unterschiedliche regionale Entwicklung gilt es in den Blick zu nehmen. Das Auseinanderlaufen der Arbeitslosenquoten mit zwischen 10.5 Prozent in Ludwigslust-Parchim und unzumutbaren 17,6 Prozent in Vorpommern-Rügen darf nicht hingenommen werden. Die Ansiedlungspolitik des Landes wird sich deshalb dem östlichen Landesteil noch einmal besonders zuwenden müssen. Es ist gut, dass Nestle jetzt nach Schwerin kommt, wir brauchen aber genauso Unternehmen, die auf die Chancen in der Region zwischen Pasewalk und Grimmen aufmerksam gemacht werden“, so Torsten Renz. 

MVPO Schwerin red/nmp

Manfred Dachner zur GdP-Kritik an Polizeireform: Immer wiederkehrende Forderung nach mehr Personal ist kein Allheilmittel

Schwerin/MVPO  Zur Kritik der Gewerkschaft der Polizei an den Effekten der Polizeistrukturreform erklärte der innenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Manfred Dachner (Foto): „Wenn die Gewerkschaft der Polizei es ernst meint mit der Unterstützung des Evaluationsprozesses nach einem Jahr, sollte sie auf Schnellschüsse verzichten.

Natürlich muss über auftretende Probleme diskutiert und müssen bisherige Versäumnisse korrigiert werden. Die Polizeistrukturreform ist aber derart vielschichtig und anspruchsvoll, dass plakative Forderungen nicht weiterhelfen. Herrn Silkeit müsste bekannt sein, dass 1993 in Mecklenburg-Vorpommern über 257.000 Straftaten bearbeitet werden mussten, im Jahr 2010 hingegen waren es nur noch etwas über 129.000. Das bedeutet einen Rückgang um die Hälfte!

Diese zweifellos beeindruckende Entwicklung ist ganz wesentlich einer starken Landespolizei mit hoch motivierten Beamten zu verdanken. Gerade auch ältere Polizei- und Kriminalbeamte können ihre Lebens- und Berufserfahrung, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten erfolgreich bei der Kriminalitätsbekämpfung einsetzen. Die seit 20 Jahren gebetsmühlenartig wiederholte Forderung der GdP nach mehr Personal ist kein Allheilmittel.

Aus meiner Sicht bringt es viel mehr, die gestiegenen Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch verbesserte soziale und finanzielle Leistungen zu honorieren.“ 

MVPO Schwerin red/nmp

BPOL-HRO: Bundespolizisten stellen LKW-Fahrer nach Unfallfucht

Rostock/MVPO  Ein LKW-Fahrer verursachte am Dienstag Abend im Seehafen Rostock einen Verkehrsunfall und flüchtete.

Durch den Unfall wurde ein weiterer LKW beschädigt, aber glücklicherweise keine Person verletzt. Das zuständige Polizeirevier Dierkow leitete sofort die Fahndung nach dem Flüchtigen ein und informierte die Bundespolizei über den Sachverhalt.

Die Bundespolizisten beteiligten sich an der Suche nach dem Unfallverursacher und konnten ihn kurze Zeit später im Seehafen Rostock stellen. Der 59-jährige Pole wollte mit seinem Gespann gerade mit der Fähre nach Dänemark ausreisen.

Fahrer und LKW wurden vor Ort an die Kollegen der Landespolizei übergeben. Die Ermittlungen dauern an. 

MVPO Rostock red/nmp

Bundeskabinett beschließt Bundesprogramm Wiedervernetzung

Berlin/MVPO   Der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordern die Bundesländer auf, zügig mehr als 90 neue Wildtierbrücken zu planen und zu bauen.

Nachdem das Bundeskabinett heute ein deutschlandweites Programm zum Bau von Wildtierbrücken beschlossen hat, müssen die Bundesländer nun umgehend die dafür bereitstehenden Gelder abrufen, sagten übereinstimmend der BUND-Vorsitzende Prof. Hubert Weiger und Dr. Klaus-Hinnerk Baasch, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein und zuständig im DJV-Präsidium für Naturschutz.

Das Bundesverkehrsministerium hatte das „Bundesprogramm Wiedervernetzung“ monatelang hauptsächlich aus finanziellen Gründen blockiert. Seine Verabschiedung durch das Bundeskabinett ist endlich ein Schritt nach vorn. Leider enthalte der Bundeshaushalt 2012 nur einen allgemeinen Titel für den Bau von Grünbrücken und kein fixes Finanzvolumen für die Umsetzung des Programms, so wie es BUND und DJV gefordert hatten. „Deshalb sind jetzt die Länder am Zuge“, so Prof. Weiger und Dr. Baasch.

Neben dem Tod von jährlich hunderttausenden Tieren auf Deutschlands Straßen führt die Zerschneidung ihrer natürlichen Lebensräume auch zur Isolierung der Teilpopulationen vieler Tier- und Pflanzenarten. Genetische Verarmung – wie sie bereits in Schleswig-Holstein an einer Rotwildpopulation nachgewiesen wurde – und die Verhinderung der Wiederausbreitung seltener Arten wie etwa Luchs oder Wildkatze sind oft die Folge. Das „Bundesprogramm Wiedervernetzung“ schafft endlich die Voraussetzungen, an 93 prioritären Straßenabschnitten in den nächsten Jahren nachträglich Grünbrücken zu bauen. „Damit können Wildtiere in den wichtigsten Lebensraumkorridoren wieder gefahrlos die Barriere Straße queren und für Autofahrer sinkt die Gefahr von Wildunfällen“, so DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Baasch.

„Grünbrücken dürfen jedoch nicht als Feigenblatt herhalten, um den Neubau von Straßen oder Autobahnen zu rechtfertigen“, sagte Weiger. „Zuerst müssen alle Straßenbaupläne auf ihren Sinn hin überprüft und mögliche Alternativen untersucht werden. Damit die weitere Zerschneidung von Lebensräumen und Biotopen durch neue Bauvorhaben gestoppt wird, ist der Verzicht auf ein Projekt immer erste Wahl. Wildtierbrücken können Schäden lediglich nachträglich mildern, die ein solches Projekt verursachen würde“, sagte Weiger.

Der Deutsche Jagdschutzverband hat seit 2000 maßgeblich die Entwicklung des bundesweiten Konzeptes der Lebensraumkorridore vorangetrieben und engagiert sich derzeit mit weiteren Partnern im Forschungsvorhaben „Holsteiner Lebensraumkorridore“, einem bundesweiten Leuchtturmprojekt für die optimale Anbindung von Grünbrücken ans Hinterland. Der BUND unterstützt die Wiedervernetzung von Biotopen und Waldlebensräumen bereits seit 2004 mit dem Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“. „Ziel ist es, voneinander isolierte Waldgebiete durch das Anpflanzen von grünen Korridoren aus Bäumen und Büschen wieder zu verknüpfen. Wildtierbrücken über stark befahrene Straßenabschnitte sind eine wichtige Ergänzung dieser Arbeit“, sagte Weiger.  

MVPO NEWS red/nmp

Norddeutscher IHK-Schulpreis in Kiel verliehen – IHK Nord prämiert Schülerfirmen mit 7.000 Euro

Kiel/MVPO  Im Rahmen des IHK Nord-Bildungssymposiums wurde ebenfalls der norddeutsche IHK-Schulpreis verliehen. Sieger des Wettbewerbs 2011 ist die Schülerfirma „Otto Snacks Schüler GbR“ der Otto-Lilienthal-Schule Rostock. Sie gewann den mit insgesamt 7.000 Euro dotierten Wettbewerb der IHK Nord, an dem sich 49 Schulprojekte aus ganz Norddeutschland beteiligten.

Die Schüler der Jahrgangsstufen 7 und 8 überzeugten die paritätisch besetzte Jury aus Schul- und Wirtschaftsvertretern mit der professionellen Umsetzung ihres Schülerfirmenkonzepts. Mit der Firma bieten sie ihren Mitschülern eine gesunde und abwechslungsreiche Pausenversorgung. Im Rahmen der Projektarbeit machten sich die Schüler mit den Aspekten einer Unternehmensgründung vertraut. Sie befassten sich u.a. mit Fragen der Angebotserstellung, der Finanzierung, des Marketings und der Buchhaltung. Die Arbeitsplanung erfolgte im Team und die Schüler konnten Erfahrungen in allen Bereichen der eigenen Firma sammeln. Eine Erweiterung des Angebots ist bereits geplant. Die Schüler der Otto-Lilienthal-Schule können sich über ein Preisgeld in Höhe von 4.000 Euro freuen.

Den zweiten Platz, und damit 2.000 Euro, errang die Stadtteilschule Stellingen in Hamburg mit ihrem Projekt „Handyrecycling“. 1.000 Euro für den dritten Platz erhielt das Projekt „Sonnige Schule für die Zukunft“ der IGS Obervieland in Bremen. Die drei Siegerprojekte wurden durch die Schüler einem hochrangig besetzten Publikum aus Wirtschaftsvertretern Norddeutschlands, darunter den Vorsitzenden der Kultusministerkonferenz und Hamburger Bildungssenator, Ties Rabe, vorgestellt.

Der IHK Nord-Vorsitzende und Präsident der IHK zu Kiel, Klaus-Hinrich Vater, betonte während der Preisverleihung: „Junge Menschen brauchen ökonomische Bildung. An vielen Schulen gibt es bereits engagierte Projekte zur Vermittlung von wirtschaftlichem Wissen. Die norddeutschen Industrie- und Handelskammern unterstützen diese Bemühungen mit der jährlichen Vergabe ihres IHK-Schulpreises. Es geht uns dabei um einen „Wettbewerb der Ideen“ zur Förderung des Übergangs von Schülerinnen und Schülern in die Arbeits- und Berufswelt.“ Damit unterstrich er das Bestreben der IHK Nord, mehr Wirtschaft in den Schulen zu verankern.

Zum zwölften Mal wurde damit der norddeutsche IHK-Schulpreis durch den Zusammenschluss von 13 Industrie- und Handelskammern, der IHK Nord, vergeben. Bewerben konnten sich Schulen aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Bremen, die allein oder in Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen Projekte durchführen, die in schülergerechter Weise Kenntnisse wirtschaftlicher Zusammenhänge erläutern oder Anreize und Perspektiven für unternehmerische Selbständigkeit aufzeigen und damit zur Entwicklung ihres Schulprogramms und Schärfung ihres Schulprofils beitragen.

MVPO Kiel red/nmp