Rampe/MVPO Die jüngsten Fälle des Trickbetruges, in denen Unbekannte die EC-Karten älterer Menschen samt PIN „erbeutet“ haben, sind nur ein Ausschnitt aus dem Repertoire von Betrügern. Dieser und anderen Begehungsweisen ist gemein, dass sie stets telefonisch angebahnt werden.
Das Ziel der Täter besteht naturgemäß darin, durch Täuschung an das Geld argloser Menschen heranzukommen. Nach Erkenntnissen des Landeskriminalamtes geraten vorrangig lebensältere Menschen ins Visier der Betrüger. Besonders perfide – es trifft die Schwachen unserer Gesellschaft, deren Arglosigkeit und Gutgläubigkeit gnadenlos ausgenutzt wird.
In den aktuellen Fällen wurde den Geschädigten mitgeteilt, dass deren Konten leer wären und dies überprüft werden müsse. Aus diesem Grund sollten die Betroffenen ihre EC-Karte mit PIN in einem Briefumschlag bereitlegen, der in Kürze von einem „Mitarbeiter“ abgeholt wird. In den Fällen, in denen sich bis zu diesem Punkt kein Misstrauen eingeschlichen hat, ist die Abholung dann auch erfolgt und der Schaden eingetreten.
Die Trugbotschaft ist austauschbar, die Methode aber bleibt.
In leicht abgewandelten Fällen werden die potentiellen Opfer telefonisch beispielsweise über einen Autogewinn in der Türkei informiert. Zur Einlösung des Gewinns sollen zunächst stets Geldsummen in drei- bis vierstelliger Höhe in die Türkei überwiesen werden. Diese Beträge werden seitens der Betrüger als sogenannte Überführungskosten bezeichnet. Bei Zahlung schrecken die Täter nicht davor zurück, weitere Gebühren zu fordern. Zur Stärkung der Glaubwürdigkeit geben sich die Anrufer gern auch als Berechtigte im Auftrag offizieller Stellen, so z.B. als Notare oder Doktoren aus.
Zumindest die Art der Kontaktaufnahme und die Zielgruppe, auf die es die Betrüger abgesehen hat, sind mit dem sogenannten Enkeltrickbetrug vergleichbar. Hier geben sich die Täter älteren Menschen gegenüber als Angehörige aus, die sich in akuter Geldnot befinden würden.
Neben der persönlichen Achtsamkeit von Betroffenen bei Betrugsversuchen kam es in der Vergangenheit widerholt nur deshalb nicht zur Vollendung solcher Betrugshandlungen, weil aufmerksame Bürger engagiert eingegriffen haben. So haben beispielsweise Angehörige die betroffenen älteren Bürger rechtzeitig aufgeklärt oder Taxifahrer/-innen, mit denen die Betroffenen auf dem Weg zur Bank waren, die Situationen erkannt und die Polizei benachrichtigt. Auch Bankmitarbeiter, die für solche Betrugsfälle bereits sensibilisiert sind, haben einzelne Kunden vor einem Betrug bewahren und die Polizei rechtzeitig einschalten können. Diese Aufmerksamkeit führte in einzelnen Fällen bis hin zur Festnahme von Tätern.
Zum Schutz vor derartigen Betrugsversuchen empfiehlt das Landeskriminalamt:
- Seien Sie aufmerksam und misstrauisch bei ungewöhnlichen telefonischen Kontakten!
- Hinterfragen Sie Angebote und Aufforderungen immer kritisch!
- Geben Sie persönliche Daten wie Bankdaten – insbesondere Ihre PIN nie an Dritte weiter; selbst Geldinstitute oder Kreditkartenunternehmen kennen Ihre PIN nicht; weder Amtspersonen (z.B. Polizeibeamte) noch Mitarbeiter von Geldinstituten werden nach Ihrer PIN fragen; prägen Sie sich Ihre PIN ein, notieren Sie sie möglichst nicht oder nicht so, dass sie mit der dazu gehörigen Karte in Verbindung gebracht werden kann – schon gar nicht auf der Karte selbst!
- Wenden Sie sich im Zweifel sofort an Familienangehörige, Bekannte oder die Polizei!
- Übergeben/überweisen Sie niemandem Geld, dessen Berechtigung Sie nicht zweifelsfrei überprüfen können!
- Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Sie den Verdacht eines Betrugsversuches haben oder bereits Geld gezahlt haben!
- Helfen Sie, indem Sie selbst ältere Menschen in Ihrem Lebensumfeld aufklären und beraten!
- Unterstützen Sie Mitmenschen, die unwissentlich augenscheinlich ins Visier von Trickbetrügern geraten sind – verständigen Sie die Polizei!
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter
www.praevention-in-mv.de/pdf/enkeltrick_Flyer.pdf
www.kriminalpraevention-mv.de
www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug
www.polizei-beratung.de/medienangebot/details/form/7/21.html
www.sperr-notruf.de
MVPO Rampe red/nmp
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