Über 1.100 Vogelfreunde zählen Gartenvögel in MV

Schwerin/MVPO  Mit einem Rekordergebnis von fast 28.000 beobachteten Vögeln endete die „Stunde der Gartenvögel 2011“ in Mecklenburg-Vorpommern.

Über 1.100 Vogelfreunde beteiligten sich landesweit in 739 Gärten an der Zählung. „Soviele Teilnehmer hatten wir noch nie bei der seit 2006 jährlich stattfindenden Aktion“, freut sich Ulf Bähker vom NABU-Landesverband in Schwerin. Die Stunde der Gartenvögel findet alljährlich am zweiten Maiwochenende statt. Der NABU ruft dabei alle Naturfreunde dazu auf, eine Stunde lang die Vögel im Garten oder Park zu beobachten und die gezählten Vögel zu melden. „Je mehr Leute mitmachen, desto besser wird die Datengrundlage und desto größer die Aussagekraft der Ergebnisse“, erklärt Bähker, der selbst in seiner Freizeit gerne Vögel beobachtet.

Der häufigste Gartenvogel Mecklenburg-Vorpommerns ist demnach der Haussperling (Foto). So kamen durchschnittlich mehr als acht Hausspatzen pro Garten vor. „Der tatsächliche Bestand ist sicherlich niedriger“, meint Bähker. „Schließlich zählen hauptsächlich diejenigen Leute, denen die Vögel am Herzen liegen und die ihren Garten oftmals schon vogelgerecht gestalten“. Dazu gehören heimische Sträucher sowie ein- und mehrjährige Wildkräuter und Stauden. So finden die Vögel Nahrung. „Nistkästen alleine sind keine Lösung“, weiß der Hobby-Vogelbeobachter.

Auf dem zweiten Rang landete die Amsel. Ihr Bestand ging, verglichen mit den Vorjahresdaten, in den Gärten leicht zurück. „Das könnte mit der langen Trockenheit zum Erfassungszeitpunkt zu tun haben“, vermutet Ulf Bähker. Die als Hauptnahrung geschätzten Regenwürmer ziehen sich bei anhaltender Trockenheit weit in den Erdboden zurück und können dort nicht mehr erbeutet werden.

Dritthäufigster Gartenvogel in Mecklenburg-Vorpommern wurde ein ganz besonderer Sommerbote. Die Mehlschwalbe scheint sich nach dem starken Einbruch im letzten Jahr wieder etwas im Bestand erholt zu haben. „Werden ihr genug Brutmöglichkeiten gegeben, kann sich der Bestand weiter erholen“, hofft der Naturschützer „und bald wieder die deutlich höheren Zahlen von 2007 und 2008 erreichen“. Wer den Schwalben helfen möchte, kann sich auf der Internetseite des NABU über das Schwalbenschutzprojekt informieren.

Zu den häufigsten Gartenvögeln zählt auch die Elster. Zwar erhöhte sich der Bestand im Vergleich zur Vorjahreszählung leicht. Es gibt jedoch keinen Beleg für einen landesweiten, deutlichen Bestandsanstieg. „Stattdessen haben die Elstern in den Gärten der Städte und Dörfer einen neuen Lebensraum erschlossen. In der freien Feldmark sieht man sie jedoch seltener“, findet Bähker. Anstelle des von vielen Gartenbesitzern befürchteten Anstiegs, befinden sich die Bestände in etwa auf gleichem Niveau, verschieben sich aber in den Siedlungsraum.

Weitere Informationen zur Gartenvogelzählung 2011 in Mecklenburg-Vorpommern gibt es im Internet unter www.NABU-MV.de oder in der NABU-Landesgeschäftsstelle, Arsenalstraße 2, 19053 Schwerin. 

MVPO  Schwerin  red/mvpa

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